Die Auswirkungen der Arbeitslosigkeit auf verschiedene Indikatoren des Wohlbefindens
Eine interdisziplinäre Untersuchung von zeitvariierenden Effekten, Adaptation und Bewältigungsstrategien auf Basis von Echtzeitdaten
Geldgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft.
Dauer: 01.01.2018 - 30.06.2024
Im Rahmen des Forschungsprojekts „Arbeitssuche und Lebensqualität“ wurde von November 2017 bis Februar 2021 eine Befragung von arbeitssuchenden Arbeitnehmern in Deutschland durchgeführt. Ziel des Projektes ist die Erforschung des Einflusses von beruflichen Veränderungen nach einer Arbeitssuchendmeldung auf die Lebensqualität betroffener Personen. Mithilfe einer innovativen Befragungsmethode via Smartphone-App wurden zahlreiche Merkmale zur aktuellen Gesundheitssituation und dem individuellen Wohlbefinden der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfasst. Die Ergebnisse dieser Befragung wurden im German Job Search Panel (GJSP) als neuer Datensatz aufbereitet.
Diese Untersuchung ist ein Gemeinschaftsprojekt des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und der Freien Universität Berlin. Das Projekt wird teilweise durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert.
Hintergrund
Um den Zusammenhang zwischen Lebensqualität, Arbeit und Arbeitslosigkeit besser verstehen zu können, haben sich Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen zusammengetan und diese Studie entwickelt. Die Studie wird von der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) finanziert und durchlief zu diesem Zweck ein ausführliches Begutachtungsverfahren. Dabei wurde das Projekt von unabhängigen Fachgutachtern beurteilt, in einem weiteren Fachgremium von Experten diskutiert und einem abschließenden Qualitätssicherungsverfahren unterzogen. Auf jeder Stufe dieses Begutachtungsprozesses ist der wissenschaftliche Mehrwert des Projektes als hoch eingeschätzt worden. Die Projektkosten wurden als gerechtfertigt beurteilt. Die unabhängigen Gutachter sind selbst ausgewiesene international renommierte Wissenschaftler auf den Gebieten Wirtschaft und Psychologie. Nur eine Minderheit der bei der DFG beantragten Projekte wird gefördert
German Job Search Panel
Das Berufsleben gehört zu den wichtigsten Lebensbereichen. Veränderungen in diesem Bereich haben daher oft einen großen Einfluss auf die individuell empfundene Lebensqualität. Die Ursachen, warum beispielsweise der Verlust des Arbeitsplatzplatzes Einfluss auf das Wohlergehen von Arbeitnehmern hat, gehen dabei weit über die Veränderungen der materiellen Lebensbedingungen hinaus. Um diese Ursachen besser zu erforschen, werden die Auswirkungen von Veränderungen im Arbeitsleben auf die individuelle Lebensqualität im German Job Search Panel erfasst. In diesem Längsschnittdatensatz ist die Entwicklung verschiedener Gesundheits- und Wohlbefindensindikatoren auf Personenebene über mehrere Monate hinweg dokumentiert. Grundlage dieses Datensatzes ist eine innovative Befragung von Arbeitssuchenden in Deutschland vor und nach Ausbruch der Corona-Pandemie. Mit seiner einzigartigen Datenstruktur zeichnet das German Job Search Panel ein umfassendes Bild über persönliche Erfahrungen in einem sich stark wandelnden Arbeitsumfeld und ermöglicht die Erarbeitung evidenzbasierter Politikempfehlungen, die das Wohlergehen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in den Blick nehmen.
Wie wurden die Daten erhoben?
Für die Befragung erhielt das IAB Kontaktdaten (Name, Adresse und Telefonnummer) aus den Datenbeständen der Bundesagentur für Arbeit. Konkret wurden Arbeitssuchendmeldungen identifiziert. Vor der Befragung erhielten die Probanden eine schriftliche Einladung zur Studie, in welcher Sie über das Forschungsprojekt sowie deren Ablauf informiert wurden. Das Schreiben enthielt eine Erklärung zum Datenschutz sowie die Kontaktadressen der beteiligten Einrichtungen und Datenschutzbeauftragten. Danach meldeten sich die Probanden zu der Befragung an, sofern Sie einer Teilnahme zustimmten. Die Befragung wurde von der Happiness Research Organisation durchgeführt.
Ergänzend zu den Kontaktdaten lieferte das IAB eine systemfreie Identifikationsnummer an das Befragungsinstitut. Nach der Befragung wurden alle personenbezogenen Daten gelöscht. Die Identifikationsnummer wurde zusammen mit den Befragungsdaten zurück an das IAB geliefert. Erklärte sich der Befragte mit der Zuspielung der Befragungsdaten zu anderen Datensätzen einverstanden, erfolgte eine Verknüpfung der Befragungsdaten mit administrativen Daten des IAB, den sogenannten Integrierten Erwerbsbiografien (IEB). Diese Zuspielung ermöglicht es, die Informationen optimal zu nutzen und eröffnet vielfältige Analysemöglichkeiten.
Datenschutz
Die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen wurde vom IAB, der Freien Universität Berlin und der Happiness Research Organisation streng kontrolliert. Alle Ergebnisse werden ausschließlich in anonymisierter Form, d.h. ohne Namen und Adressen, ausgewertet und dargestellt. Eine Weitergabe von Daten an Dritte, die die Identifikation von Einzelpersonen ermöglichen, ist ausgeschlossen. Probanden wird dabei garantiert, dass ..
- Namen und Anschrift nicht mit Interviewdaten zusammengeführt werden, sodass niemand erfährt, welche Antworten persönlich gegeben wurden;
- Namen und Anschrift nicht an Dritte weitergegeben werden;
- keine Einzeldaten, die einen Rückschluss auf die Zugehörigkeit zu einer konkreten Einzelperson zulassen, an Dritte weitergegeben werden;
- die Daten ausschließlich zu Forschungszwecken genutzt werden.
Die Teilnahme an der Studie erfolgte ausschließlich freiwillig. Den Teilnehmern entstanden keine Nachteile, unabhängig davon, ob Sie sich für Teilnahme entschieden oder nicht.