Migration und Entwicklung
(WiSe 2009/10)
In dem Seminar fragen wir nach den Auswirkungen von Migration auf die
Herkunftsländer der Migranten. Nachdem die Debatte über Migration und Entwicklung in den 70er und 80er Jahren stark durch strukturalistische Sichtweisen unter Betonung der negativen Auswirkungen von Migration geprägt wurde, haben in der letzten Dekade zunehmend optimistischere Sichtweisen die Diskussion beherrscht. Dieser Perspektivenwechsel findet auch im Kontext des „agenda setting“ der internationalen Organisationen statt, die Migranten nicht zuletzt wegen ihrer Rücküberweisungen (sog. „Remittances“) als neue Akteure für Entwicklung „entdeckt“ haben. Ist dieser neue Optimismus gerechtfertigt? Zur Beantwortung der Frage folgen wir einem interdisziplinären Ansatz aus politikwissenschaftlichen und ökonomischen Perspektiven. Der regionale Fokus liegt auf Lateinamerika, ist aber offen für den Vergleich mit anderen Regionen. Das Seminar wird als Kombination aus einem Blockseminar am Ende des Semesters und mehreren einführenden Veranstaltungen zu Beginn des Semesters angeboten. Die einführenden Veranstaltungen finden dienstags von 14-16h statt (erste Veranstaltung: 13.10.), die Blockveranstaltung am 29./30.1.2010, 10-18h. Zu erbringende Leistungen sind eine Hausarbeit, die bis zur Blockveranstaltung abgegeben werden muss, und eine darauf aufbauende Präsentation. Das Seminar richtet sich an Studierende im Master Interdisziplinäre Lateinamerikastudien, Master Economics, und Magister/Diplom-VWL. Das Seminar ist auf 20 Teilnehmer beschränkt, es wird deshalb um Anmeldung per Email mit einem halbseitigen Motivationsschreiben gebeten an christian.ambrosius@fu-berlin.de.