Ziel von RAPADO ist die Erforschung einer lückenlosen und sicheren Dokumentation und Zertifizierung von Aircraft Surplus Materialien unter Anwendung der Distributed-Ledger-Technologie. Die in der Luftfahrtindustrie gängige Praxis, Flugzeugersatzteile wiederzuverwenden, zu reparieren und zu handeln, wird nachhaltig transformiert und sicher. Die MRO-Branche besteht aus Airlines, Dachverbänden, Werkstätten, Brokern, etc. Die Branche arbeitet wenig digital – wird ein Bauteil repariert, werden die Zertifizierung der Werkstatt und Reparaturbelege mit dem Teil in Papierform versandt. Beim Kauf komplexer Bauteile oder Flugzeuge bedeutet dies palettenweise Dokumentation. Das Vorgehen ist fehleranfällig, Zertifikate gehen verloren. MRO-Provider setzen bei sicherheitsrelevanten Teilen auf Neukauf, obwohl zertifizierte gebrauchte Teile verfügbar sind. Fehlt eine Seite der Dokumentation, ist das Bauteil nicht verwendbar oder es können gravierendere Situationen eintreten. Nach Absturz der Boeing 737 Max von Lion Air wurde ermittelt, dass 31 Seiten des Wartungsprotokolls eines sicherheitsrelevanten Sensors verschwunden waren. RAPADO-Verbund, bestehend aus Opremic solutions GmbH und der Freien Universität Berlin, schafft einen geschlossenen, digitalen Prozess, mit dem die Produktion von Teilen reduziert, der Markt für risikobehaftete Ersatzteile geöffnet und höhere Sicherheit durch lückenlose, nicht manipulierbare Dokumentation erreicht wird, was zum Förderziel leistungsfähige und effiziente Luftfahrt beiträgt. Es wird ein Industriestandard geschaffen und als Open Source verbreitet, was durch die kritische Masse an Nutzern und durch den Partner IATA als zentrales Bindeglied aller Akteure der Branche vorangetrieben wird. Im RAPADO Projekt werden Rollenmodelle definiert und plattformbasierte Geschäftsmodelle untersucht. Eine Marchbarkeitsstudie mit MRO-Smarthub-Integration erlaubt eine technische sowie wirtschaftliche Evaluation des neuen Standards.

Das Projekt RAPADO findet in Zusammenarbeit mit dem Projektpartner Opremic solutions GmbH statt.

Gefördert durch das BMWi