Die Projekte werden von Studenten des 3. Semesters des Masterstudiengangs Wirtschaftsinformatik in Gruppen von bis zu 5 Personen über einen Zeitraum eines halben Jahrs durchgeführt. Sie bieten eine hervorragende Möglichkeit die während des Studiums erlernten theoretischen Fähigkeiten auf praktische Problemstellungen anzuwenden. Viele Projekte erfolgen in Zusammenarbeit mit Industrie- und Forschungspartnern, wie zum Beispiel den Göttinger Verkehrsbetrieben, Deloitte oder dem Robert-Koch-Institut.

Ein Projekt des Wintersemesters 2013/14 war das Projekt „Fleet Mix“ in Zusammenarbeit mit den Göttinger Verkehrsbetrieben (GöVB). In diesem Projekt ging es darum, den Busverkehr der Universitätsstadt Göttingen zu optimieren. Mit der Einführung eines Semestertickets für Studenten in Göttingen standen die Verkehrsbetriebe vor der großen Herausforderung, die Umlaufpläne der Busse auf das gesteigerte Fahrgastaufkommen anzupassen. Um trotz der veränderten Bedingungen weiterhin einen optimalen Service bei möglichst geringen Kosten anbieten zu können, wurden mit Hilfe mathematischer Optimierungen und datengetriebenen Prognosen bezüglich des zukünftigen Fahrgastaufkommens neue Umlaufpläne entwickelt. Die Komplexität der Aufgabe forderte den Studierenden Linda Albrecht, Annika Jähnig, Josephine Reuer und Max Adam Einiges ab. Es galt das theoretische Wissen verschiedener Lehrveranstaltungen miteinander zu verknüpfen.

Juniorprofessor Dr. Jan Fabian Ehmke betreute die Studierenden. "In diesem Projekt wurde sowohl die Praxisrelevanz als auch die Komplexität von analytischen Informationssystemen deutlich. Die erforderlichen Kompetenzen derartige Probleme anzugehen werden im Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik vermittelt. Die Studierenden haben auf hervorragende Weise gezeigt, dass sie diese zur Lösung von Praxisproblemen anwenden können“ so Juniorprofessor Ehmke.

 

Angelina Maaß, Katharina Schäfer und Felix Becker studieren im 4. Semester Wirtschaftsinformatik Master. Sie nahmen im Wintersemester 2014/2015 an einem Projekt teil. In diesem beschäftigten sie sich mit der Analyse und der Verbesserung des softwarebasierten Früherkennungssystems für Krankheitsausbrüche "SurvNet@RKI". Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut durchgeführt. Die Software SurvNet@RKI dient der Früherkennung von großflächigen Ausbrüchen von Infektionserkrankungen. Eines der Ziele des Projekts war es, die Effizienz des Abfragealgorithmus zu erhöhen und die Laufzeit von Abfragen zu reduzieren.

Die hoch gesteckten Ziele des Projekts konnten durch die Studenten hervorragend erreicht werden. Neben der umfangreichen Analyse des bestehenden Systems führte die Entwicklung neuer Komponenten für die Abfragebestimmung bei nahezu gleichen Resultaten zu einer maßgeblichen Reduktion der Laufzeit.

Katharina Schäfer: “Die Projekte bieten eine gute Gelegenheit Gelerntes praktisch anzuwenden und mit potentiellen Arbeitgebern aus Wirtschaft und Forschung in Kontakt zu kommen. Wir hatten viel Zeit, um uns detailliert mit einem Thema zu befassen, konnten neue Methoden, Verfahren und Tools ausprobieren und haben wertvolle Erfahrungen in Bezug auf die Projektkoordination gesammelt.” Felix Becker ergänzend: "Das Robert Koch Institut ließ uns viel Gestaltungsspielraum zur Lösung der Problematik und stellte zeitnah alle benötigten Ressourcen zur Verfügung. Die Projekte im Allgemeinen eröffnen tolle Möglichkeiten aktuelle Forschungsinhalte in interessanten und aufgeschlossenen Unternehmen bzw. Forschungsinstitutionen anzuwenden."

Die Poster der angesprochenen und weiterer Projekte sind noch bis zum xx auf dem Gang des Fachbereichs Wirtschaftsinformatik ausgestellt.