Ausbildungsziele
Das Fach "Betriebliche Finanzwirtschaft" ist im Rahmen der Diplomprüfung für Studenten der Betriebswirtschaftslehre und der Volkswirtschaftslehre als "Besondere Betriebswirtschaftslehre" wählbar. Die Betriebliche Finanzwirtschaft beschäftigt sich sowohl mit der Kapitalbeschaffung (Finanzierung im engeren Sinne) als auch mit der Kapitalverwendung (Investition). In der Besonderen Betriebswirtschaftslehre "Betriebliche Finanzwirtschaft" werden alle damit zusammenhängenden Probleme systematisch behandelt und Methoden der Problemlösung analysiert. Finanzwirtschaftliche Entscheidungen sind dadurch charakterisiert, dass sie regelmäßig sowohl unter Zeit- als auch unter Risikoaspekten zu betrachten sind. Das ist damit zu erklären, dass sie zumeist langfristige Wirkungen haben und die Unsicherheit um so stärker ins Gewicht fällt, je weiter Entscheidungen in die Zukunft reichen. Im Rahmen der Betrieblichen Finanzwirtschaft werden die damit verbundenen Probleme sowohl aus individueller Sicht (Entscheidungstheorie) als auch aus gesellschaftlicher Sicht (Kapitalmarkttheorie) erörtert. Das Fach besitzt im Gegensatz zu den meisten anderen Besonderen Betriebswirtschaftslehren eine starke Nähe zur Volkswirtschaftslehre.
Die Studierenden des Faches Betriebliche Finanzwirtschaft sollen in die Lage versetzt werden, die Grundlagen für komplexe Investitions- und Finanzierungsentscheidungen zu erarbeiten und solche Entscheidungen unter Sicherheit und unter Risiko zu treffen. Ferner sollen sie Wertpapiere und derivative Finanztitel bewerten können, die Kriterien für einen effizienten Portfolioaufbau kennen und die Facetten der Theorie der Kapitalstruktur beurteilen können. Ein wichtiges Lehr- und Arbeitsgebiet der Finanzierungslehre ist darüber hinaus die Bewertung von Unternehmen. Schließlich sollen die Teilnehmer dazu befähigt werden, sich selbständig mit aktuellen Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Finanzierungstheorie auseinander zu setzen.